Freitag, 6. März 2015

[Hörbuch-Rezension] "Chroniken der Unterwelt: City of Bones" - Cassandra Clare


Autor: Cassandra Clare
Verlag: Lübbe Audio
Sprecher: Andrea Sawatzki
Länge:
411 Minuten, gekürzt
Format: MP3 Audio-Download
Preis: 7,99€
ISBN: 
978-3-7857-4548-9
Erscheinungsdatum: 14.10.2011
Hier gelangst Du zur Verlagsseite



Inhalt 
"Die fünfzehnjährige Clary lebt mit ihrer Mutter in New York. Als diese entführt wird, lüftet Clary das Familiengeheimnis: Ihre Mutter gehörte einst der Bruderschaft der Shadowhunter an, einer Gruppe, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Nach und nach beginnt auch Clary in diese Welt einzudringen. Doch die Welt der Dämonenjäger ist zerrissen. Werden Clary und ihre Freunde es schaffen, ihre Mutter zu retten?"

Mit "City of Heavenly Fire" steht nun seit Kurzem der sechste und letzte Teil der "Chroniken der Unterwelt"-Saga in den Buchhandlungen. Grund genug für mich, endlich einmal mit dem ersten Band zu starten! Leider konnte er meinen hohen Erwartungen nicht gerecht werden..

Wahrscheinlich bin ich wirklich eine der Letzten, die die "Chroniken der Unterwelt" bis vor Kurzem noch nicht gelesen hat. Ein Unding! Schließlich feiert die aus 6 Bänden bestehende Reihe große Erfolge, begeistert Millionen von Lesern und auch der neueste Band belegt wieder einen der obersten Plätze der Bestseller-Liste. Mittlerweile muss ich sagen, dass mir diese Umstände tatsächlich ein Rätsel sind und ich mich frage, wie um alles in der Welt diese Reihe so große Begeisterungsstürme hervorrufen kann.

Aber gut, ich wollte mir selbst ein Bild dieser Erfolgsgeschichte machen. Deshalb habe ich meine eher mäßigen Erinnerungen an Cassandra Clares letztes Buch "Magisterium: Der Weg ins Labyrinth" (hier meine Rezension) beiseite geschoben und mich für die Hörbuchversion von "City of Bones" entschieden.

Dazu ist allerdings zu sagen, dass es sich hierbei um eine gekürzte Version handelt. Möglicherweise tue ich dem vollständigen Buch mit meiner Meinung Unrecht, allerdings müssten die Kürzungen dann schon seeehr unglücklich getroffen worden sein..


Dunkle Kreaturen, Werwölfe, Vampire, Hexen und Feen, und das alles in einer Story? Großartig! Als ich dann auch noch den Namen der Sprecherin - Andrea Sawatzki - las, schlug mein Herz sofort höher. Ich versprach mir also einiges von diesem Reihen-Auftakt.

Die New Yorkerin Cassandra Fray muss kurz vor ihrem 16. Geburtstag feststellen, dass sie eine besondere Fähigkeit hat: sie sieht Dinge, die ihre Mitmenschen nicht sehen können. Als plötzlich auch noch ihre Mutter auf mysteriöse Art und Weise verschwindet und ein Dämon ihre Wohnung verwüstet, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt. Sie lernt die Schattenjäger Jace, Alec und Izzy kennen und erfährt, dass auch sie eine von ihnen ist. Eine Tatsache, die Clarys Mutter ihr zu ihrem Schutz ein Leben lang verheimlicht hat. 

Clary und die drei Schattenjäger begeben sich nun also auf die Suche nach ihrer Mutter und müssen ganz nebenbei, auch noch den "Kelch der Engel" finden und vor den dunklen Mächten beschützen.

Der Schauplatz des Ganzen befindet sich im völlig realen Manhattan unserer Zeit. Damit ist das Buch in der Kategorie "Urban Fantasy" angesiedelt, denn die Dämonen und phantastischen Wesen treffen hier auf völlig normale Menschen, wie Du und Ich. Die Autorin schafft damit eine vielversprechende Kulisse, die für mich einer der Hauptgründe war, mit der Reihe zu beginnen.


Vielleicht lag es daran, dass dieses Hörbuch lediglich eine gekürzte Fassung ist, vielleicht zähle ich auch einfach nicht zur Zielgruppe, aber "City of Bones" hat mich in dieser Form leider nicht wirklich überzeugen können.

Das Hörbuch startet ziemlich rasant und man steckt bereits von Anfang an mitten in New Yorks Nachtleben. Schlag auf Schlag folgt ein Ereignis dem anderen und ehe ich mir von Protagonistin Clary überhaupt ein erstes Bild machen konnte, befindet sie sich auch schon mit den anderen Schattenjäger in deren Hauptquartier. Dort scheint sie die Existenz von Dämonen, übernatürlichen Fähigkeiten, machtverleihenden Runen und Co. eher weniger zu beeindrucken. Stattdessen stürzt sie sich anstandslos in den Kampf gegen das Böse und schreckt auch vor Vampiren und Hexen nicht zurück. Das ging mir persönlich ein bisschen zu schnell.

Es fehlt meiner Meinung nach der Spannungsaufbau. Selbst in anderen (Hör-) Büchern, die dieselbe Zielgruppe ansprechen, schaffen es die Autoren eine authentische Atmopshäre zu schaffen und den Protagonisten durch Emotionen wie Angst, Zweifel und Unsicherheit wesentlich glaubwürdiger zu machen.
Leider stellte sich bei mir aber bis zum Schluß kein "Mittendrin"-Gefühl ein.

Auch die anderen Charaktere, die Schattenjäger Jace, Alec und Izzy, sind so klischeebehaftet, dass man sie problemlos wieder in der Schublade "Nichtssagende, gesichtslose Teenie-Figuren", der sie entschlüpft sind, verschwinden lassen könnte. Die meisten Dialoge wirken gestelzt und obwohl ich sogar das ein oder andere Mal mit meinen Gedanken vom Hörbuch abschweifte, fielen mir immer wieder kleine Logiklücken auf. Schade.


Andrea Sawatzki als Sprecherin gefiel mir zwar äußerst gut, allerdings hat mich die ständige musikalische Untermalung während des Erzählens eher irritiert. Auch die Telefongespräche, bei denen selbstverständlich der Klingelton des Handys nicht fehlen durfte, waren stimmlich so verstellt, als würde man tatsächlich einen Hörer am Ohr halten. Für mich sah dies leider eher wie der Versuch aus, einem spannungs- und emotionslosen Hörbuch ein wenig mehr Leben einzuhauchen, auch wenn ich mittlerweile schon viele Rezensionen gelesen habe, in denen gerade dies ganz positiv hervorgehoben wurde. Naja, mein Fall ist es leider nicht.



Schade. Ich habe mir wirklich so viel von "City of Bones" versprochen. Ob es nun wirklich daran lag, dass das Hörbuch gekürzt war und es somit die Atmosphäre nicht angemessen vermitteln konnte - oder ob ich als Vielleser einfach zu hohe Ansprüche an ein (Hör-) Buch gestellt habe, das bestenfalls gut vermarktet wurde, und (wie viele andere Bücher..) einen ungerechtfertigten Hype durchlaufen hat - ich weiß es nicht. Fest steht jedenfalls, dass der erste Band der "Chroniken der Unterwelt"-Saga mich nicht überzeugen konnte. So sehr ich es mir als ein "Reihen-Fan" auch gewünscht hätte, ich fürchte dass ich die nächsten Bände wohl nur sehr widerwillig anrühren werde - dann aber definitiv in Buchform!

Für die Idee, verschiedene Arten von Dämonen in einer Story zu vereinen, und das Setting, das mit dem New York unserer heutigen Zeit eigentlich sehr interessant gewählt ist, gebe ich dennoch zwei Punkte.







Liebst,

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